Im Osten des Kongo herrscht weiter Unklarheit darüber, ob sich die Rebellen aus den besetzten Gebieten zurückziehen.

Addis Abeba/New York. Nach dem Vormarsch der Rebellen im rohstoffreichen Osten des Kongo hat der UN-Sicherheitsrat die Sanktionen gegen das zentralafrikanische Land erneut um 14 Monate verlängert. Bis zum 1. Februar 2014 bleiben Waffenlieferungen an den Kongo verboten, wie das mächtigste UN-Gremium am Mittwoch in New York in einer einstimmig verabschiedeten Resolution entschied. Außerdem bleiben Auslandskonten eingefroren. Reisebeschränkungen für die Führer der militanten Gruppen gelten weiter. Die Sanktionen waren erstmals 2008 erhoben und 2010 bereits einmal verlängert worden.

Um den Abzug der Rebellen aus besetzten Gebieten im Ostkongo gibt es unterdessen weiter Konfusion. Offenbar herrscht unter den Anführern der sogenannten Bewegung M23 Uneinigkeit über die Strategie und den Zeitplan für den Rückzug. Ein Militärführer in der Stadt Sake, der namentlich nicht genannt werden wollte, sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Wir haben keine Befehle für einen Abzug erhalten und bleiben erstmal hier.“ M23-Militärchef Sultani Makenga erklärte hingegen, die Rebellen seien im Begriff, sich sowohl aus Sake als auch aus der 25 Kilometer nördlich gelegenen Provinzhauptstadt Goma zurückzuziehen.

Der politische Führer der Bewegung, Jean-Marie Runiga Lugerero, hatte zuvor zahlreiche Forderungen an die kongolesische Regierung gestellt und erklärt, es werde erst dann einen Abzug aus der Region geben, wenn diese erfüllt werden. Ein Ultimatum der Nachbarstaaten, die mit einem Militäreinsatz gedroht hatten, ließen die Rebellen Anfang der Woche verstreichen. Die UN-Friedenstruppe Monusco – mit mehr als 20 000 Blauhelmsoldaten die bei weitem größte UN-Mission - hatte tatenlos zusehen müssen.

Der UN-Sicherheitsrat hat die im Ostkongo aktiven Rebellen der M-23 scharf kritisiert und ein Ende der Gewalt in der Region gefordert. Das höchste UN-Gremium mit weiteren Strafmaßnahmen gegen die Führer der M-23 „und diejenigen, die die M-23 von außen unterstützen“. Nach einem Bericht der Vereinten Nationen erhält die Rebellengruppe Unterstützung aus Ruanda.

Die Rebellen der Gruppe M-23, die aus hunderten desertierten Offizieren der kongolesischen Streitkräfte besteht, hat die Kontrolle über mehrere Städte im Osten des Kongos übernommen. Unter internationalem Druck begannen die Kämpfer am Mittwoch mit dem Rückzug aus den von ihnen besetzten Gebieten.