Bombenanschläge trafen am Mittwoch ein überwiegend von Christen und Drusen bewohntes Viertel der syrischen Hauptstadt.

Beirut/Damaskus/Istanbul. Bei zwei Autobombenanschlägen in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind mindestens 34 Menschen ums Leben gekommen. Nach Augenzeugenberichten fielen sogar bis zu 60 Menschen den Anschlägen zum Opfer. Weitere 40 Menschen seien verletzt worden, berichteten Anwohner. Die Bomben explodierten am Mittwochmorgen im Stadtteil Dscharamana, wie die amtliche Nachrichtenagentur SANA meldete. In dem Viertel im Osten von Damaskus leben vor allem Christen und Drusen, die als Unterstützer des Präsidenten Baschar al-Assad gelten, der selbst zur Minderheit der Alawiten gehört. Zu den Anschlägen bekannte sich zunächst niemand.

Obwohl die Opposition im syrischen Bürgerkrieg keinesfalls geeint auftritt, wird sie vorwiegend von Sunniten getragen. Die Aufständischen haben wiederholt auch religiöse Minderheiten ins Visier genommen, denen sie Unterstützung des Assad-Regimes vorwerfen. An dem Kampf gegen die Regierung sollen auch vermehrt islamistische Kämpfer auftreten. Rebellen und Regierungstruppen kämpfen in Damaskus in mehreren Stadtteilen um die Vorherrschaft.

Zuvor ließ Assad dem Präsidenten von Venezuela, Hugo Chávez, am Dienstag eine Nachricht übermitteln, die von dem stellvertretenden syrischen Außenminister Faisal al Mokdad überbracht wurde. Dieser wollte auf einer Pressekonferenz in der venezolanischen Hauptstadt Caracas keine Einzelheiten zum Inhalt der Depesche machen. Chávez hat sich als Unterstützer des syrischen Regimes hervorgetan und den USA und anderen westlichen Staaten vorgeworfen, die Gewalt in Syrien zu schüren.