Bombardement verfehlte Ziel. Aktivsten: Syrische Rebellen erobern Euphrat-Staudamm. Im Dezember Entscheidung über Einsatz deutscher Truppen.

Amman/Beirut Syrische Kampfjets haben am Montag nach Angaben der Opposition ein Hauptquartier der Rebellen nahe der Grenze zur Türkei ins Visier genommen. Das Bombardement habe aber offenbar sein Ziel verfehlt, sagten Oppositionsvertreter.

Der zentrale Stützpunkt der Freien Syrischen Armee befinde sich in der Region in einem Schulgebäude. Zwei Flugzeuge seien eine Stunde lang über das Gebiet hinweggeflogen, in das auch ein türkisches Kampfflugzeug entsendet worden sei.

Von den türkischen Behörden gab zunächst keine Stellungnahme zu dem Vorfall. Er ereignete sich in dem Dorf Atima, das auf syrischer Seite unweit des türkischen Ortes Bukulmez in der Provinz Hatay liegt.

Die Türkei sieht sich durch den Bürgerkrieg im benachbarten Syrien bedroht und will sich künftig mit Hilfe von Nato-Verbündeten schützen. Dafür beantragte das Land die Stationierung von Patriot-Abwehrraketen, über deren modernste Version auch die Bundeswehr verfügt.

Der Bundestag soll spätestens im Dezember über den damit verbundenen Einsatz deutscher Soldaten in der Türkei entscheiden.

Nach tagelangen Kämpfen haben syrische Aufständische nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte einen wichtigen Staudamm am Euphrat erobert. Der Tischrin-Damm nahe der Stadt Manbidsch, dessen Wasserkraftwerk mehrere Landesteile mit Strom versorge, sei am Montag vor Tagesanbruch eingenommen worden. Das berichtete der Leiter der in London ansässigen Beobachtungsstelle, Rami Abdu-Rahman.

Die syrischen Rebellen haben in letzter Zeit einige strategische Geländegewinne gemacht. Am Sonntag besetzten sie vorübergehend einen Hubschrauberstützpunkt im Umland von Damaskus