Überraschende Einigung zwischen Israel und Hamas nach dem Terroranschlag

Jerusalem/Kairo. Am Morgen das Entsetzen, am Abend die Hoffnung: Trotz des Bombenanschlags auf einen Bus in Tel Aviv mit 20 Verletzten haben sich Israel und die palästinensische Hamas noch am selben Tag auf eine Waffenruhe im Gazakonflikt geeinigt.

Das gab Ägyptens Außenminister Mohammed Kamel Amr bei einem Auftritt mit US-Außenministerin Hillary Clinton in Kairo bekannt. Israels Premier Benjamin Netanjahu bestätigte die Übereinkunft. Er habe auf Bitten von US-Präsident Barack Obama zugestimmt, hieß es. Die Waffenruhe trat um 20 Uhr MEZ in Kraft. Sie soll den seit einer Woche andauernden Kämpfen ein Ende setzten, bei denen rund 140 Palästinenser und fünf Israelis ums Leben kamen. Laut Einigung werden nach einer 24-stündigen Feuerpause die Grenzübergänge von Israel in den Gazastreifen wieder geöffnet.

Stunden zuvor hatte der Terrorakt von Tel Aviv noch einen Schatten auf die Vermittlungsbemühungen geworfen. Ein unbekannter Attentäter hatte einen Sprengsatz in einen Linienbus geworfen. Die Explosion war so stark, dass Sitze aus der Verankerung gerissen wurden. Hamas-Kämpfer feuerten daraufhin in Gaza Freudensalven in die Luft. Über Lautsprecher von Moscheen wurde verkündet: "Wir gratulieren unserem Volk zu dieser heldenhaften Tat."