Aus Protest gegen Wahlfälschung verweigert die ukrainische Oppositionsführerin Julia Timoschenko seit zwei Wochen die Nahrung.

Kiew. Deutsche Ärzte führen die inhaftierte ukrainische Oppositionsführerin Julia Timoschenko langsam aus deren gut zweiwöchigem Protest-Hungerstreik wegen Wahlfälschung heraus. Die Ex-Regierungschefin trinke zunächst verdünnten Saft, sagten Lutz Harms und Anett Reißhauer von der Berliner Charité Medien zufolge am Freitag in Charkow. Timoschenko teilte mit, ihr Ziel sei erreicht.

„Niemand erkennt dieses Parlament als legitim und demokratisch gewählt an“, verlas Timoschenkos Tochter Jewgenija aus einer Erklärung. Deshalb breche die 51-Jährige nun ihren Hungerstreik am 18. Tag ab und setze ihren Kampf gegen Präsident Viktor Janukowitsch mit anderen Mitteln fort.

Die Opposition um Timoschenko und Boxweltmeister Vitali Klitschko wirft dem Regierungslager massive Manipulationen bei der Parlamentswahl am 28. Oktober vor.

Bis sie wieder normal essen könne, benötige Timoschenko rund zweieinhalb Wochen, sagten die Berliner Ärzte. Allerdings seien Timoschenkos Rückenschmerzen stärker geworden. Die Anführerin der prowestlichen Orangenen Revolution von 2004 hat unter anderem ein Bandscheibenleiden. Sie sitzt wegen Amtsmissbrauchs eine umstrittene siebenjährige Haftstrafe ab.