Erst im Dezember steht der neue Präsident von Slowenien fest. Herausforderer Borut Pahor war Überraschungssieger im ersten Wahlgang.

Ljubljana/Belgrad. Der nächste Präsident in Slowenien wird erst am 2. Dezember in einer Stichwahl bestimmt. Den ersten Wahlgang am Sonntag gewann überraschend Herausforderer Borut Pahor. Der einstige sozialdemokratische Partei- und Regierungschef kam nach Auszählung fast aller Stimmen auf 40 Prozent. Nach Angaben der staatlichen Wahlkommission von Sonntagnacht erhielt Staatspräsident Danilo Türk, der als klarer Favorit in die Wahl gegangen war, nur 35,84 Prozent. Ausgezählt waren bei diesem Stand 99,9 Prozent der Stimmen.

Da keiner der Kandidaten eine Mehrheit von 50 Prozent der abgegebenen Stimmen erreicht hatte, findet nun in drei Wochen eine Stichwahl zwischen Pahor (49) und Türk (60) statt. Dann wird ein knapper Ausgang erwartet. „Die Karten sind ganz neu gemischt“, sagte der Analyst Zenel Batagelj der Tageszeitung „Delo“. Der Präsident in Slowenien hat laut Verfassung rein repräsentative Aufgaben.

Auf Platz drei mit rund 24 Prozent kam der Europaabgeordnete Milan Zver (50) als Vertreter der regierenden konservativen Demokratischen Partei. Die Wahlbeteiligung lag den Berichten zufolge deutlich unter 50 Prozent; sie erreichte mit 47,3 Prozent einen Tiefstand. Zur Stimmabgabe waren 1,6 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen. Die niedrige Wahlbeteiligung habe nach Ansicht von Analysten Türk geschadet. Wahlprognosen hatten seinen sicheren Sieg vorhergesagt, daher blieben viele seiner Unterstützer am vergangenen Sonntag zu Hause.