Nach sechs Selbstverbrennungen von Tibetern aus Protest gegen die chinesische Herrschaft sind in Westchina schwere Unruhen ausgebrochen. Tausende Tibeter demonstrierten am Freitag in der Provinz Qinghai, wie die exiltibetische Regierung aus Indien und örtliche Bewohner der Nachrichtenagentur dpa telefonisch berichteten.

Der Dalai Lama, das religiöse Oberhaupt der Tibeter, stecke hinter den Selbstverbrennungen, hieß es in Peking. Wer dazu anstifte, stehe nach chinesischem Gesetz unter "Mordverdacht", sagte der Vizegouverneur Tibets, Losang Gyaltsen, vor Journalisten. Er kritisierte, dass die Tibeter, die auf diese Weise Selbstmord begingen, von tibetischen Unabhängigkeitsgruppen als "Helden" hochstilisiert würden. Nach Angaben von Tibetaktivisten sind die Selbstverbrennungen vor allem Ausdruck von Verzweiflung über die Lage der Tibeter.

Die Organisation International Campaign for Tibet (ICT) hat kritisiert, dass Chinas Kommunisten sich Veranstaltungen von Mercedes-Benz und vom Schweizer Uhrenhersteller Rolex sponsern lassen. ICT-Deutschland-Geschäftsführer Kai Müller warf Vorstandschef Dieter Zetsche vor, das Unternehmen unterstütze "durch derartiges Sponsoring die Bemühungen der KP, die Bevölkerung auf Linie zu bringen".