Delegation der kolumbianischen Regierung und der Guerilla-Organisation wird in Oslo zu Friedensverhandlungen zusammen kommen.

Oslo/Frankfurt am Main. Vor Beginn ihrer Friedensverhandlungen haben sich Kolumbiens Regierung und die Guerilla-Organisation FARC vorsichtig optimistisch geäußert. Die Delegation reise hoffnungsfroh nach Oslo, sagte Humberto de la Calle Lombana, Sprecher der Regierungsunterhändler am Dienstagabend (Ortszeit) vor seinem Abflug in die norwegische Hauptstadt. Man wolle zwar keine falschen Erwartungen hervorrufen, aber „wir glauben, dass es strukturelle Elemente gibt, die es erlauben, Hoffnung zu hegen.“

Wie ein Sprecher des norwegischen Außenministeriums am Mittwoch sagte, sind Verhandlungen für Mittwoch und Donnerstag unter Vermittlung Norwegens und Kubas geplant. An kommenden Donnerstag soll eine Pressekonferenz stattfinden.

FARC-Chef Rodrigo Londoño Echeverri, genannt Timochenko, sagte in einer Videobotschaft, er sei gerührt und zuversichtlich. Die Friedensverhandlungen für die Versöhnung der Kolumbianer seien eine Realität geworden. „Es ist Raum geschaffen, um den Weg zum Frieden mit sozialer Gerechtigkeit zu beschreiten.“ Die FARC vertraue auf den Willen der Regierung von Juan Manuel Santos. Zudem habe man sich bei den Vorverhandlungen in Kuba bereits auf bestimmte Punkte geeinigt.

Die Agenda für die Friedensgespräche entstand über mehrere Monate in zahlreichen heimlichen Treffen in Kubas Hauptstadt Havanna. Dabei soll es um Landverteilung und landwirtschaftliche Entwicklung gehen, um die Integration der Rebellen in der Politik, um den Drogenhandel, mit dem sich die FARC zu großen Teilen finanziert, um die Beendung der bewaffneten Auseinandersetzung und um den Umgang mit den Opfern.

Man werde in Oslo logistische Themen beraten und künftige Treffen vorbereiten, sagte Regierungsunterhändler De la Calle Lombana. Nach dem zweitätigen Treffen sollen die Gespräche sehr bald in Havanna fortgesetzt werden bis zur endgültigen Umsetzung der Vereinbarungen. Die derzeitige Phase läute eine Umwandlung der Gesellschaft in Kolumbien ein, sagte der Jurist und frühere Minister.