Kolumbiens Staatschef Juan Manuel Santos hat am Dienstag die Aufnahme von Friedensgesprächen mit der linken Farc-Guerilla bestätigt.

Bogotá. Kolumbien hat die Aufnahme formeller Friedensgespräche mit der linksgerichteten Farc-Guerilla bestätigt. Die Verhandlungen sollen in der ersten Oktoberhälfte in Oslo beginnen, erklärte Staatschef Juan Manuel Santos am Dienstag in einer Fernsehansprache in Bogotá.

+++Rebellen der Farc lassen Geiseln frei+++

Die Verhandlungen sollen unter der Schirmherrschaft von Norwegen und Kuba in den Hauptstädten beider Länder stattfinden. Auch Venezuela und Chile werden die Verhandlungspartner bei den Gesprächen unterstützen, wie Santos sagte.

Bei Sondierungsgesprächen in Havanna seien fünf Punkte mit den „Revolutionären Streitkräften Kolumbiens“ (Farc) vereinbart worden, die eine Basis für die Verhandlungen seien. Zur Agenda der Friedensgespräche gehörten die Verbesserung der Lebensbedingungen der Landarbeiter, Garantien für die politische Teilhabe der Opposition und die Niederlegung der Waffen der Rebellen. Auch der Kampf gegen den Drogenhandel und die Wahrung der Rechte der Opfer des Konfliktes kämen zur Sprache, teilte Santos mit.

Die Farc-Rebellen hatten bereits gestern ihre Teilnahme an Friedensgesprächen bestätigt. „Wir kommen zum Dialog ohne Groll und Arroganz“, erklärte der Chef der linksgerichteten Farc, Rodrigo Londoño in einem Video, das am Montag vom Sender Caracol veröffentlicht wurde. Der fast fünfzigjährige Konflikt mit der Guerilla geht allerdings weiter: Sieben Mitglieder der Farc kamen am Montag bei Gefechten ums Leben.

Die sieben Farc-Rebellen starben am Montag bei einer gemeinsamen Aktion von Heerestruppen und Luftwaffe im südkolumbianischen Department Meta. Das teilte am der Verteidigungsminister Juan Carlos Pinzón mit. Vier weitere Guerilla-Mitglieder seien festgenommen worden. Präsident Santos hatte am Wochenende angeordnet, die Militäraktionen gegen die Rebellen während der Friedensgespräche nicht einzustellen.

Der Konflikt mit den Guerilla-Gruppen hat in Kolumbien in den letzten 50 Jahren rund 200.000 Menschen das Leben gekostet. Drei Friedensinitiativen mit den Farc sind bereits gescheitert, unter den Regierungen der Präsidenten Belisario Betancur (1982-1986), César Gaviria (1990-1994) und Andrés Pastrana (1998-2002).

Mit Material von dpa