Das südafrikanische Land will mit Ministerpräsidenten Morgan Tsvangirai in die Weltgemeinschaft zurückkehren. Reformen zeigen Wirkung.

Canberra/Harare. Die Europäische Union hat Simbabwe die Aufhebung von Sanktionen in Aussicht gestellt. Die europäische Staatengemeinschaft sei von Reformen in dem südafrikanischen Land ermutigt, sagte der EU-Botschafter in Simbabwe, Aldo Dell Ariccia, am Montag. Ein „friedliches und glaubwürdiges Referendum“ über die neue Verfassung des Landes werde es rechtfertigen, Sanktionen gegen zahlreiche Personen aufzuheben.

Derzeit ist es rund 110 Politikern und Anhängern des langjährigen Machthabers Robert Mugabe untersagt, nach Europa zu reisen und dort Geschäfte zu tätigen. Nach Angaben von EU-Beamten wären die Strafmaßnahmen gegen Mugabe selbst und seine engsten Verbündeten von einer Lockerung der Sanktionen nicht unmittelbar betroffen.

Simbabwe will sich nach den Worten von Ministerpräsident Morgan Tsvangirai seiner Außenseiterrolle entledigen und sich wieder der Weltgemeinschaft anschließen. Mit internationaler Hilfe „sollten wir in der Lage sein, das Land zu retten“, sagte Tsvangirai am Montag vor dem australischen Parlament. Er betreibe seit 2009 eine Regierung mit Präsident Robert Mugabe, um die „dunkle und unglückliche Geschichte (...) politischer Polarisierung“ zu beenden.

Simbabwe zählt zu den ärmsten Ländern der Welt und wurde von Mugabe seit Jahrzehnten autoritär regiert. Der Aufstieg von Tsvangirais oppositioneller Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) zwang Mugabe zwar vor drei Jahren zu einer Vereinbarung über die Teilung der Macht. In ihrer Regierungsarbeit sah sich die MDC jedoch immer wieder vor neuen Hürden. (dapd/abendblatt.de)