Kämpfer des libyschen Übergangsrats konnten laut Berichten von Al-Dschasira einen wichtigen Vorort der umkämpften Stadt Sirte erobern.

Kairo. Ein Schritt weiter in Richtung Eroberung einer der letzten Hochburgen von Ex-Diktator Muammar al Gaddafi: Rebellen konnten jetzt einen wichtigen Vorort der Stadt Sirte erobern. Das berichtet der Nachrichtensender Al-Dschasira. Die Kämpfer des Übergangsrates sollen am Montagabend in Kasr Abu Hadi eingerückt sein. Dort soll der gestürzte Diktator Muammar al-Gaddafi 1942 in einem Beduinenzelt geboren worden sein. Der größte Teil der knapp 5000 Einwohner des südlichen Vororts sei bereits vor dem Einmarsch geflohen, hieß es. Verbliebene Bewohner berichteten, ins Kreuzfeuer zwischen Gaddafi-treuen Truppen und den Kämpfern des Übergangsrates geraten zu sein.

Sirte ist eine der letzten Hochburgen der Anhänger Gaddafis. Sie leisten seit Wochen erbitterten Widerstand gegen die vorrückenden Truppen der neuen Führung in Tripolis. Die humanitäre Lage in der Hafenstadt ist nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) katastrophal. Am Montag hatten tausende Bewohner eine Feuerpause zur Flucht genutzt. Mehr als 10 000 Menschen sollen Sirte laut IKRK inzwischen verlassen haben. Truppen des Übergangsrates begannen den Berichten zufolge am späten Montag erneut mit dem Beschuss der Stadt. (dpa/abendblatt.de)