Die Kameras auf den Foto-Autos seien zu hoch. Google will mit den Datenschützern verhandeln, um Street View auch in Tschechien zu realisieren.

Prag. Die tschechischen Behörden haben Google und seinem umstrittenen Projekt „Street View“ eine Absage erteilt. Google nutze technologische Mittel, die auf unverhältnismäßige Weise in die Privatsphäre von Bürgern eingriffen, teilte ein Sprecher der Datenschutzbehörde mit. Daher erhalte der Internetsuchmaschinenbetreiber nicht die erforderliche Genehmigung für die weitere Sammlung und Bearbeitung von Fotos für seinen Straßenfotodienst.

Die auf Fahrzeugen befestigten Kameras, mit denen Google weltweit Straßen aufnehmen lässt, seien zu hoch oben platziert, monierte die Behörde. Dadurch sei es möglich, mit den Kameras über Zäune und in die Häuser von Menschen zu blicken . Google erklärte unterdessen, die Kameras so platzieren zu wollen, dass die bestmöglichen Fotos gemacht würden, die Privatsphäre der Menschen aber nicht verletzt werde.

Das Unternehmen arbeite eng mit dem tschechischen Datenschutzamt zusammen und habe die meisten der Bedingungen erfüllt, um weiterhin Daten für Street View sammeln zu dürfen, hieß es in einer Stellungnahme Googles. Solange die Angelegenheit nicht geklärt sei, würden keine neuen Daten in Tschechien erfasst. Fotos, die bereits in Prag und anderen tschechischen Städten gemacht worden seien, stünden aber weiterhin im Internet zur Verfügung, hieß es.