Die prominente Zeugin bat um eine Vertagung. Liberias Ex-Präsident Charles Taylor soll ihr einen Blutdiamanten geschenkt haben.

Den Haag. Die Aussage des britischen Topmodels Naomi Campbell in einem Prozess gegen den ehemaligen Präsidenten Liberias, Charles Taylor, ist auf den 5. August verschoben worden. Das Gericht habe Campbells Bitte zugestimmt, ihre Vernehmung als Zeugin um eine Woche zu vertagen, teilte das Sondertribunal für Sierra Leone in Den Haag mit. Bei der Aussage des Topmodels geht es um einen sogenannten „Blutdiamanten“, den Taylor dem ehemaligen Topmodel Campbell im Jahr 1997 in Südafrika geschenkt haben soll. Der Anklage zufolge hielt sich Taylor dort auf, weil er Diamanten, die er von Rebellen in Sierra Leone erhielt, gegen Waffen tauschen wollte.

Campbell hatte eine Aussage zunächst abgelehnt, sich Anfang Juli dann aber doch dazu bereiterklärt, vor Gericht zu erscheinen. Bei Nichterscheinen vor Gericht hätten ihr bis zu sieben Jahre Gefängnis und Geldstrafen gedroht.

Liberias früherer Machthaber Taylor muss sich seit Januar 2008 vor dem Tribunal wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, den Bürgerkrieg in Sierra Leone durch seine Waffenlieferungen an die dortigen Rebellen der Revolutionären Einheitsfront (RUF) angeheizt zu haben.