Gary F. war in Pakistan festgenommen worden. Er hatte nach eigenen Angaben versucht, Osama bin Laden und seine Gefolgsleute aufzuspüren.

Washington. Ein in Pakistan festgenommener US-Bürger, der auf eigene Faust den islamistischen Extremistenführer Osama bin Laden jagen wollte , ist nach Angaben seiner Familie freigekommen. Gary F. sei am Dienstagabend aus der Haft entlassen worden und in Richtung USA abgeflogen, wurde sein Schwager John Martin am Mittwoch auf der Website des Fernsehsenders ABC7 News zitiert.

Der 50-jährige US-Bürger F. war am 13. Juni in Chitral, einer Bergregion an der Grenze zu der afghanischen Provinz Nuristan, festgenommen worden. Nach Angaben der pakistanischen Polizei trug er eine Pistole, einen Dolch und eine Art Schwert bei sich. Auch Nachtsichtgläser, eine Nachtsichtkamera und christliche Literatur seien bei dem Verdächtigen gefunden worden.

F. sagte den Angaben zufolge, die Terroranschläge vom 11. September 2001 seien ein großer Verlust für sein Land. Daher habe er Bin Laden und seine Gefolgsleute vom Terrornetzwerk al-Qaida aufspüren wollen. Sein Bruder bestätigte die Darstellung im Gespräch mit dem US-Fernsehsender CNN. Zugleich versicherte er, sein Bruder sei nicht verrückt oder psychisch gestört. Ein Arzt hatte F. nach einer Untersuchung nach der Festnahme „einige psychische Probleme“ bescheinigt, wie ein Vertreter des pakistanischen Geheimdienstes mitteilte.

Auf Bin Laden haben die USA ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar (20 Millionen Euro) ausgesetzt. Der Aufenthaltsort des gebürtigen Saudi-Arabers ist umstritten. Gemeinhin wird angenommen, er habe im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet Unterschlupf gefunden.