Verschärfte Sanktionen: Asma al-Assad sollen Reisen und Einkaufstouren in die Europäische Union untersagt werden, erklärten Diplomaten.

Brüssel. Die EU will die Sanktionen gegen Syrien verschärfen und nimmt dabei die Frau von Staatschef Baschar al-Assad ins Visier. Asma al-Assad sollen Reisen und Einkaufstouren in die Europäische Union untersagt werden, erklärten Diplomaten am Mittwoch. Die Sanktionen sollen am Freitag verabschiedet werden.

Die in Großbritannien geborene frühere Investment-Bankerin hatte lange das Image einer westlich inspirierten Präsidenten-Gattin kultiviert. Doch für viele Syrer hat sie sich zu einer Hassfigur entwickelt. Obwohl ihr Mann seine Soldaten seit rund einem Jahr mit aller Härte gegen einen Volksaufstand vorgehen lässt, hält sie ihm die Treue. Der britische "Guardian" veröffentlichte kürzlich einen mutmaßlichen E-Mailverkehr zwischen Baschar und Asma. Danach kauften sie Popmusik und Luxusgüter ein, während Syrien immer mehr in einen Bürgerkrieg abgleitet.

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Die EU hat bereits eine Reihe von Sanktionen gegen die Regierung in Damaskus verabschiedet, darunter eine Blockade der Öl-Ausfuhren. Am Mittwoch musste Syrien einen schweren diplomatischen Rückschlag hinnehmen: Erstmals sandte die internationale Gemeinschaft ein geschlossenes Signal zum Ende der Gewalt. Im UN-Sicherheitsrat einigten sich die westlichen Mitglieder am Mittwoch mit Russland und China auf eine gemeinsame Erklärung. Darin werden dem arabischen Land "weitere Schritte" angedroht, sollte es den Friedensplan des Sondergesandten Kofi Annan nicht einhalten. Die Gewalt hielt auch am Mittwoch an: Menschenrechtlern zufolge kamen 21 Zivilisten ums Leben. (rtr)