James Fondren, ein ranghoher Mitarbeiter des Pentagons, ist wegen jahrelanger Spionage für China zu drei Jahren Haft verurteilt worden.

Washington. Ein ranghoher Mitarbeiter des Pentagons ist wegen Spionage für China zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Wie das Justizministerium in Washington am Freitag mitteilte, lieferte der 62-jährige James Fondren über Jahre geheime Dokumente gegen Bezahlung an Peking. Die Bundespolizei FBI habe er zudem wiederholt belogen. Die Staatsanwaltschaft hatte sechseinhalb Jahre Haft gefordert. Das Gericht entschied sich aber für eine geringere Strafe, weil durch die Aktivitäten des Ex-Luftwaffenoffiziers die nationale Sicherheit praktisch nicht gefährdet worden sei.

Fondren war bis 2008 stellvertretender Direktor des Verbindungsbüros des Pazifik-Kommandos (PACOM) der amerikanischen Streitkräfte. Zwischen November 2004 und Februar 2008 soll er streng geheime Dokumente des US-Verteidigungsministeriums an einen aus Taiwan stammenden US-Bürger weitergeleitet haben. Dieser habe enge Verbindungen zu einem Regierungsbeamten in Peking gehabt, was dem Pentagon-Mitarbeiter auch bewusst gewesen sei. Er war im Mai vergangenen Jahres festgenommen worden.

Die USA haben China in letzter Zeit wiederholt der Spionage beschuldigt – unter anderem durch Attacken auf Computer-Netzwerke der USA. Chinesische Hacker hatten sich auf diesem Wege Zugang zum teuersten Waffenprojekt in der Geschichte des Pentagons verschafft und waren so an Detailpläne eines neuen Kampfflugzeugs gekommen. Vergangene Woche hatte ein Hacker-Angriff den Internetkonzern Google veranlasst, sein Engagement in China auf den Prüfstand zu stellen.