Warschau. In der Gedenkstätte des früheren Konzentrationslagers Auschwitz ist der eiserne Schriftzug über dem Eingangstor mit den berüchtigten Worten "Arbeit macht frei" gestohlen worden. Die Polizei vermutet, dass die rund fünf Meter lange Inschrift am frühen Freitagmorgen zwischen 3.30 Uhr und 5 Uhr entwendet wurde. Bei dem rund 40 Kilogramm schweren Schriftzug seien an der einen Seite die Schrauben gelöst worden, an der anderen Seite sei er abgerissen worden.

Museumssprecher Pawel Sawicki nannte den Diebstahl eine "Schändung". Es sei schockierend, dass die tragische Rolle, die dieser Ort in der Geschichte gespielt habe, die Diebe nicht abgeschreckt habe. In dem nationalsozialistischen Vernichtungslager Auschwitz kamen mehr als eine Million Menschen zu Tode, die meisten davon Juden.

Eine exakte Nachbildung der Inschrift, die das Museum für Restaurierungsarbeiten anfertigen ließ, wurde nach dem Diebstahl umgehend aufgehängt. Der Vorsitzende der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem, Awner Schalew, verurteilte die Tat auf das Schärfste. "Der Diebstahl eines so symbolischen Objektes ist ein Angriff auf das Gedenken an den Holocaust."