Der Südafrikaner will sich als neuer Chef von Greenpeace verstärkt für den Kampf gegen den Klimawandel einsetzen.

Johannesburg. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat seit Montag mit Kumi Naidoo erstmals einen Vorsitzenden aus Afrika. Seine Erfahrungen im Kampf gegen die Apartheid will Naidoo nach eigenen Worten nutzen, um Regierungen dazu zu bringen, den Klimawandel wieder umzukehren. Es seien dramatische Maßnahmen notwendig, weil sonst „die ganze Welt untergeht“, sagte der 44-jährige Südafrikaner. In einem Interview der Nachrichtenagentur AP vor seiner Wahl sagte Naidoo, Greenpeace sei zwar dem Dialog verpflichtet, aber die Organisation wisse auch, wann schlagzeilenträchtige Proteste angebracht seien.

Naidoos Vorgänger, der Deutsche Gerd Leipold, erklärte, dessen Ernennung markiere einen Meilenstein für die Organisation. Demnach wird die Organisation Greenpeace, die in den 70er Jahren von Amerikanern gegründet wurde, die gegen die Atomtests ihres Landes protestierten, zum ersten Mal von jemandem geführt, der nicht aus der Gruppe selbst kommt.

Naidoo nahm als 15-Jähriger an den Schülerprotesten gegen das Apartheidsregime teil. Mit 16 wurde er der Schule verwiesen. Er lernte aber weiter zu Hause und holte seinen Schulabschluss nach, wie Greenpeace erklärte. Naidoo studierte dann in Südafrika Rechtswissenschaft und machte an der Universität Oxford in Großbritannien seinen Doktor in Politischer Soziologie.

Nach der Freilassung Nelson Mandelas 1990 kehrte der neue Greenpeace-Chef nach Südafrika zurück und arbeitete für den Afrikanischen Nationalkongress (ANC) und andere Anti-Apartheid-Gruppen. Er war dann Mitbegründer der Organisation Global Call to Action Against Poverty und führte die Global Campaign for Climate Action, in der Umweltschutzorganisationen, Gewerkschaften und Wissenschaftler zusammenarbeiten.