Der Irak ist gestern von den blutigsten Anschlägen seit zwei Jahren erschüttert worden.

Bagdad. In Bagdad wurden bei zwei Selbstmordattentaten binnen einer Minute vor dem Justizministerium und der Regionalverwaltung mindestens 136 Menschen getötet und etwa 600 verletzt.

Hinter den Anschlägen werden sunnitische Aufständische vermutet. Die Chancen des schiitischen Regierungschefs Nuri al-Maliki bei der Parlamentswahl im Januar dürften entscheidend von der Entwicklung der Sicherheitslage abhängen. Beobachter fürchten, dass die Zahl der Gewalttaten vor der Wahl steigt.

US-Präsident Barack Obama verurteilte die Anschläge scharf. Die verheerende Bluttat offenbare die hasserfüllten und zerstörerischen Ziele derjenigen, die den Fortschritt im Irak aufhalten wollten, erklärte er. Auch die Bundesregierung verurteilte die Bluttat. Abermals hätten feige Anschläge viele unschuldige Menschen das Leben gekostet, sagte Vize-Außenamtssprecher Andreas Peschke.