Medien-Zar Rupert Murdoch regiert dem schwachen Briten-Premier rein. Gordon Brown sagt: Wähler entscheiden die Wahl, nicht eine Zeitung.

London. Der britische Premierminister Gordon Brown hat die Unterstützung der auflagenstarken Boulevardzeitung „Sun“ verloren. Die Regierung sei nach zwölf langen Jahren an der Macht orientierungslos, schrieb das Blatt am Mittwoch auf seiner Titelseite. Die „Sun“ gehört zu Rupert Murdochs Medienimperium News Corp und hält einen Rekord bei der Unterstützung derjenigen Partei, die später bei Wahlen siegreich war. Brown muss bis Juni 2010 Wahlen ausrufen.

Die „Sun“ hatte Browns Labour Party während der vergangenen drei Wahlen unterstützt und will sich nun auf die Seite der Konservativen stellen. Brown reagierte auf die Entscheidung gelassen. Die Wahl werde von Wählern entschieden, nicht von einer Zeitung, erklärte er in einem BBC-Interview. Der Partei- und Regierungschef steht seit Monaten stark in der Kritik. In jüngsten Umfragen rutschte Labour erstmals seit 1982 auf den dritten Platz ab.

Auf dem Parteitag der Labour Party kündigte Brown ein Programm gegen Jugendkriminalität, gierige Abgeordnete und die Auswüchse der Finanzmärkte an, um das Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen.