Im mittelamerikanischen Staat Honduras ist es zu weiteren Zusammenstößen mit Anhängern des gestürzten Präsidenten Manuel Zelaya gekommen.

Tegucigalpa. Demonstranten warfen in der Hauptstadt Tegucigalpa Steine auf Polizisten und attackierten den Vizepräsidenten des Parlaments, Ramon Velazquez. Der Politiker blieb nach eigenen Angaben unverletzt. Die Polizei ging mit Tränengas gegen die Gegner der Interimsregierung vor.

Bei den Zusammenstößen wurden nach Polizeiangaben 55 Demonstranten verhaftet. Weitere 40 Zelaya-Anhänger wurden in einem Hochschulgebäude festgenommen, das den Demonstranten als Schlafsaal dient. Die Polizei begründete dies mit Hinweisen auf die Herstellung von Brandsätzen. Interimspräsident Roberto Micheletti verurteilte die Gewalt vonseiten der Demonstranten.

Zelaya forderte bei einem Besuch in Brasilien einen verstärkten wirtschaftlichen Druck der USA auf die Interimsregierung in Honduras. Der linksgerichtete Politiker wurde am 28. Juni verhaftet und nach Costa Rica gebracht. Seitdem herrscht in Honduras die schwerste Staatskrise seit Jahrzehnten.