Die Präsidentenwahlen im Iran haben den Staatschef der Islamischen Republik ins Rampenlicht gerückt. Doch die eigentliche Macht hat der Oberste (Revolutions-)Führer Ayatollah Ali Chamenei.

Hamburg. Die Präsidentenwahlen im Iran haben den Staatschef der Islamischen Republik ins Rampenlicht gerückt. Doch die eigentliche Macht hat der Oberste (Revolutions-)Führer Ayatollah Ali Chamenei. Er wird auf Lebenszeit gewählt von der Expertenversammlung aus 86 Geistlichen –

deren Zusammensetzung wiederum vom sechsköpfigen Wächterrat bestimmt wird. Dieser Wächterrat – sechs strenggläubige Juristen, sechs

Geistliche – wählt auch die Kandidaten für die Präsidenten- und Parlamentswahlen aus und prüft sämtliche Gesetzesvorhaben der Regierung und des Parlaments (Madschlis). Die ursprüngliche und tatsächliche Macht im Iran liegt also bei ungewählten Religionsgelehrten. Der von ihnen bestimmte Revolutionsführer ist zugleich Oberbefehlshaber der iranischen Streitkräfte und ernennt die obersten Richter.