Bagdad. Die irakische Regierung hofft, dass Papst Benedikt XVI. zum Abschluss seiner Nahost-Reise auch den Irak besuchen wird. Die regierungsnahe Bagdader Zeitung "Al-Sabah" berichtet unter Berufung auf einen Parlamentarier: "Im Vatikan wird derzeit über einen Besuch nachgedacht, nachdem Staatspräsident Dschalal Talabani und Ministerpräsident Nuri al-Maliki eine offizielle Einladung ausgesprochen haben." Der Papst solle sich selbst einen Eindruck von der Lage im Irak verschaffen, insbesondere von der Situation der Christen.

Bislang ist während der Reise des Papstes in die Region, die am kommenden Freitag beginnt und acht Tage dauern soll, nur eine Begegnung mit irakischen Christen in Amman vorgesehen. Islamistische Terroristen haben seit dem Sturz des Regimes von Saddam Hussein vor sechs Jahren zahlreiche Angehörige der christliche Minderheit des Landes getötet. Mehr als 200 000 Christen sollen seither aus dem Irak geflohen sein. Die meisten von ihnen gehören der chaldäischen Kirche an. Zuletzt waren am 26. April in der Stadt Kirkuk drei Christen in ihren Häusern ermordet worden.