Der 20. August wird ein einschneidendes Datum in der jüngeren afghanischen Geschichte. Präsident Hamid Karsai will sich im Amt bestätigen lassen. Doch der Westen hat Zweifel an der Durchsetzungsfähigkeit des einstigen Hoffnungsträgers.

Kabul. Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im August angekündigt. "In den nächsten Tagen" werde er sich bei der Wahlkommission registrieren lassen, sagte Karsai nach Gesprächen mit dem britischen Premierminister Gordon Brown in Kabul. Zwar war allgemein von einer erneuten Kandidatur des Amtsinhabers ausgegangen worden, eine offizielle Bestätigung stand jedoch noch aus.

Seit vergangenen Sonnabend läuft die Bewerbungsfrist für die Wahl am 20. August. In der vergangenen Woche haben sich bereits 43 mögliche Kandidaten die notwendigen Unterlagen bei der Wahlkommission abgeholt. Die erste freie Präsidentschaftswahl 2004 hatte Karsai mit 55 Prozent der Stimmen klar gewonnen. Der einstige Hoffnungsträger hat inzwischen in Afghanistan und im Ausland massiv an Ansehen verloren. Die USA werfen ihm vor, nichts zur Eindämmung der grassierenden Korruption zu unternehmen, die Politik, Wirtschaft und Staat auszuhöhlen drohe. Zudem stehe er der wachsenden Gewalt im Land hilfslos gegenüber.