Die Monate dauernde Regierungskrise in Thailand wurde mit der Wahl des neuen Regierungschefs beendet. Der bisherige Oppositionsführer Abhisit Vejjajiva soll die Regierungsgeschäfte übernehmen.

Bangkok. Abhisit Vejjajiva kündigte sofort ein Konjunkturprogramm für die strauchelnde Wirtschaft an. Mit seiner Wahl geht die von schweren politischen Krisen überschattete Vorherrschaft der Anhänger des vor zwei Jahren gestürzten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra zu Ende. Sie hatten zwar die Wahlen vor einem Jahr gewonnen. Doch protestierte seit Monaten ein außerparlamentarisches Oppositionsbündnis gegen die Thaksin-Verbündeten. Es verlieh seiner Forderung nach einem Regierungswechsel Ende November mit der Besetzung der Flughäfen von Bangkok Nachdruck.

Der in Großbritannien geborene Abhisit erhielt bei der Abstimmung die Unterstützung von 235 Abgeordneten und überschritt somit die Anzahl von 220 erforderlichen Stimmen. Den Regierungsauftrag muss formell der König erteilen. Abhisit wird mit 44 Jahren der jüngste Regierungschef, den Thailand je hatte. Er studierte unter anderem in Oxford Wirtschaftswissenschaften. Seine Demokratische Partei war seit 2001 in der Opposition.


Regierungswechsel in Thailand


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Die Wahl war nötig geworden, weil dass Verfassungsgericht die bisherige Regierungspartei der Thaksin Anhänger, die PPP, und zwei ihrer Koalitionspartner Anfang Dezember wegen Wahlbetrugs schuldig gesprochen und aufgelöst. Ministerpräsident Somchai Wongasawat musste Anfang Dezember zurücktreten.