Das Verhältnis zwischen der kommunistischen Regierung Nordkoreas und der konservativen Regierung in Seoul wird immer eisiger. Jetzt hat der Norden angekündigt, Anfang Dezember die Grenze zum Süden zu schließen.

Seoul. Wie die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am heutigen Mittwoch meldete, sollen ab 1. Dezember keine Übertritte von und nach Südkorea mehr möglich sein. Die Streitkräfte hätten bereits Vorbereitungen für die Grenzschließung getroffen. Die kommunistische Regierung in Pjöngjang begründete den Schritt mit "konfrontativem Verhalten" der südkoreanischen Regierung.

Südkorea bedauerte seinerseits die Ankündigung. Ein Sprecher des Wiedervereinigungsministeriums in Seoul betonte, dass sie sich negativ auf die Bemühungen um Versöhnung auf der koreanischen Halbinsel auswirken werde.

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Vor allem die nordkoreanische Stadt Kaesong würde unter der Grenzschließung leiden. Die grenznahe Stadt zieht nicht nur viele Touristen aus dem Süden an, sondern verfügt auch über einen Industriepark, an dem Nord- und Südkorea beteiligt sind. Der Industriepark ist eine wichtige Devisenquelle für den kommunistischen Norden.

Seit dem Amtsantritt der konservativen Regierung in Seoul im Februar haben sich die Beziehungen der koreanischen Nachbarstaaten deutlich verschlechtert. Der südkoreanische Präsident Lee Myung Bak hatte den Ton gegenüber dem kommunistischen Norden verschärft. Daraufhin unterbrach die Regierung in Pjöngjang die Versöhnungsgespräche und drohte damit, alle noch bestehenden Kontakte abzubrechen.