Zwei junge Neonazis hatten vor, den US-Demokraten Barack Obama und dutzende Afro-Amerikaner umzubringen. Gemeinsam mit einer Gruppe von rechtsradikalen Mitgliedern hatten sie bereits Pläne geschmiedet. Nachdem sie mit einem Schrotgewehr auf eine Kirche geschossen hatten, konnte die Polizei sie festnehmen.

Washington. Der Polizei war es bereits in der vergangenen Woche, am 22. Oktober, gelungen, die Mitglieder der Neonazi-Gruppe festzunehmen. Dabei stellte sich dann heraus, dass ihre Mordpläne noch nicht sehr weit ausgereift waren.

Dem Ministerium zufolge sollen sich die beiden Beschuldigten, Daniel Cowart aus Tennessee und Paul Schlesselman aus Arkansas, vor etwa einem Monat im Internet kennengelernt haben. Beide hätten sich als starke Verfechter einer "Weißen Macht" bekannt und anschließend begonnen, über einen Amoklauf zu "diskutieren". Zunächst hätten sie ein Waffengeschäft berauben und dann bei weiteren Diebstählen Geld für ihr Vorhaben beschaffen wollen. Die 18 und 20 Jahre alten Männer haben sich nun wegen illegalen Waffenbesitzes, geplanten Waffendiebstahls und Drohungen gegen einen Präsidentschaftskandidaten verantworten. Obama selbst äußerte sich zunächst nicht.

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Am 20. Oktober sei Cowart nach eigenen Angaben von Tennessee nach Arkanasas gereist, um Schlesselman dort abzuholen und mit der Umsetzung der Pläne zu beginnen. Demnach hätten beide darüber gesprochen, zunächst eine Schwarzenschule zu überfallen und dann in andere Staaten zu reisen, um dort ihr Blutbad fortzusetzen. Den Plänen zufolge sollten 88 Afroamerikaner erschossen und 14 weitere Schwarze geköpft werden. Die Zahl 88 steht bei Neonazis für "Heil Hitler" (zwei Mal der achte Buchstabe des Alphabets). Die Zahl 14 bezieht sich auf einen Neonazi-Slogan mit 14 Buchstaben.

Das Ziele der beiden jungen Männer war es jedoch, am Ende des Amoklaufes zu versuchen, Barack Obama zu ermorden. Nach eigenen Aussagen hätten sie vorgehabt, ein Auto so nahe wie möglich an den Demokraten heranzusteuern und ihn dann durch die Fenster zu erschießen. Beide hätten es dabei mit einkalkuliert, bei dem Attentatsversuch selbst ums Leben zu kommen.