Johannesburg. Die Gewalt in den Armenvierteln der südafrikanischen Metropole Johannesburg gegen Zuwanderer aus den Nachbarländern verschärft sich. Gestern wurden nach Angaben der Polizei mindestens zehn Menschen getötet und 50 verletzt, als Bewohner des Armenviertels Cleveland ihre Nachbarn angriffen. Mindestens 300 zu Tode verängstigte Ausländer hätten in einer Polizeiwache Zuflucht gesucht, Zahlreiche Häuser und Geschäfte seien geplündert worden oder in Flammen aufgegangen. "Zwei Menschen wurden verbrannt, und drei wurden zu Tode geprügelt, 50 weitere werden wegen Schusswunden oder Messerstichen in verschiedenen Krankenhäusern behandelt", sagte eine Polizistin. Die Lage sei "sehr gespannt". Die Polizei habe Verstärkung angefordert. Die Zeitung "Sunday Times" berichtete, die Zahl der Verletzten gehe in die Hunderte.

Der Fremdenhass richtete sich vor allem gegen Simbabwer. Südafrikaner beschuldigen die Zugewanderten der Kriminalität und sehen sie als Konkurrenz im Kampf um Arbeitsplätze. In den vergangenen Jahren flohen schätzungsweise drei Millionen Simbabwer aus ihrer verarmten Heimat nach Südafrika.