Die simbabwische Opposition fürchtet um das Leben ihres Präsidentschaftskandidaten. Er und Dutzende weitere Oppositionelle sollen das Ziel eines Mordkomplotts sein.

Nairobi. "Wir wissen von 18 Scharfschützen, die Führung des Militärgeheimdienstes leitet die Aktion", sagte Tendai Biti, der Generalsekretär der oppositionllen Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC), am Montag in Nairobi. Einem Bericht des britischen Rundfunksenders BBC zufolge sagte Biti außerdem, der simbabwische Geheimdienst habe eine Liste von 36 bis 40 Oppositionellen aufgestellt, die ermordet werden sollen.

Unterdessen hat sich die Situation für Flüchtlinge aus Simbabwe in Südafrika weiter verschärft. Wie die Polizei in Johannesburg am Montag bekannt gab, seien bei ausländerfeindlichen Übergriffen binnen einer Woche 22 Menschen getötet worden. Am Sonntag war noch von zehn Todesopfern die Rede. Mehr als 50 Menschen seien zum Teil schwer verletzt worden. Als Motiv für die Übergriffe gilt die Angst einiger Südafrikaner, die Flüchtlinge aus Simbabwe würden ihnen Arbeit und Wohnraum streitig machen.

Tsvangirai will am 27. Juni zu einer Stichwahl gegen Präsident Robert Mugabe antreten. Der MDC-Führer, der seit einem Monat im Ausland um Unterstützung für die simbabwische Opposition wirbt, hatte seine am Wochenende geplante Rückkehr nach Harare verschoben. Menschenrechtsgruppen und Vertreter der Opposition werfen den Behörden in Simbabwe vor, seit der ersten Runde der Präsidentenwahlen am 29. März Hunderte Oppositionsanhänger zusammengeschlagen und mindestens 30 getötet zu haben.