BOGOTÁ. In Kolumbien steht die Freilassung von drei Geiseln, die von der kolumbianischen FARC-Guerilla festgehalten worden waren, unmittelbar bevor. Das teilte der venezolanische Staatschef Hugo Chavez mit. Vertreter aus sechs Ländern und des Internationalen Roten Kreuzes würden zunächst von Venezuela aus in die kolumbianische Stadt Villavicencio fliegen, sagte Chavez in Caracas. Danach sollte es mit Hubschraubern weiter zu einem geheim gehaltenen Treffpunkt im kolumbianischen Urwald gehen. Die Dauer der Aktion hänge unter anderem auch vom Wetter ab. Chavez will die drei Geiseln spätestens bis Sonntag in Caracas empfangen. In Venezuelas Hauptstadt warteten inzwischen auch die Angehörigen der Geiseln.

Die linksgerichteten Rebellen wollen die Wahlkampfchefin der vor sechs Jahren verschleppten Ex-Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt, Clara Rojas, auf freien Fuß setzen. Freikommen sollen auch Rojas dreijähriger Sohn Emmanuel, der während der Gefangenschaft mit einem Guerillero gezeugt wurde, sowie eine Abgeordnete.

Die FARC kontrolliert weite Teile des Anden-Staates. Zu den Praktiken der Rebellen zählen Mord und Geiselnahmen. Kolumbien ist das Land mit den weltweit meisten Entführungen.