Die israelische Regierung hat die geplante Aufnahme eines Abgeordneten der arabischen Minderheit ins Kabinett als Meilenstein gewertet. Regierungssprecherin Miri Eisin äußerte sich stolz über diese Entscheidung, die den muslimischen Arabern erstmals seit der Staatsgründung im Jahre 1948 einen Ministerposten zugesteht. Der künftige Kabinettsminister Minister Raleb Madschadele ist langjähriger Abgeordneter der Arbeitspartei. Er erklärte, er wolle die friedliche Koexistenz beider Bevölkerungsgruppen fördern. Rund 20 Prozent der israelischen Staatsbürger sind Araber. Schon in ihren Pässen ist vermerkt, dass sie nicht zur jüdischen Volksgruppe gehören, und sie brauchen auch keinen Militärdienst abzuleisten. Ihr Lebensstandard liegt in der Regel deutlich unter dem der jüdischen Israelis. Obwohl sie im Parlament vertreten sind, haben sie nie der Regierung angehört. In Israel kritisieren rechtsgerichtete Kreise die Ernennung Madschadeles als "tödlichen Schlag gegen den Zionismus".