Palästinensischer Dschihad-Selbstmordattentäter riss drei Menschen mit in den Tod.

Tel Aviv/Gaza. Beim ersten Selbstmordanschlag in Israel seit neun Monaten hat ein Palästinenser in dem Badeort Eilat drei Menschen mit in den Tod gerissen. Der Mann habe seinen Sprengsatz in einer Bäckerei in der Touristenhochburg am Roten Meer gezündet, teilte die Polizei mit. Der Attentäter war ein 21-Jähriger aus Gaza, der dem Islamischen Dschihad angehörte.

Die radikale Organisation Islamischer Dschihad bekannte sich zu dem Anschlag in Eilat. Unklar blieb, wie der Attentäter Muhammad Faisal al-Siksak die schwer befestigte Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen überwinden konnte. Eilat liegt in einem schmalen Grenzstreifen zwischen Ägypten und Jordanien. Die 40 000-Einwohner-Stadt wurde abgeriegelt. Der militärische Arm der Fatah-Bewegung des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas, die Al-Aksa-Brigaden, seien beteiligt gewesen, sagte ein Dschihad-Sprecher. Ein Dschihad-Sprecher nannte den Anschlag "eine Botschaft an jene Brüder, die einander in Gaza bekämpfen". Sie sollten lieber die israelische Besatzung bekämpfen, "anstatt Gewehre aufeinanderzurichten".

Es war nicht nur der erste Selbstmordanschlag seit vielen Monaten, sondern der erste überhaupt in Eilat. In Israel wurde die Alarmbereitschaft erhöht. Die in den Palästinensergebieten regierende Hamas-Bewegung, die seit zwei Jahren keinen Selbstmordanschlag verübt hat, bezeichnete den Bombenanschlag als legitim. "Dies ist eine natürliche Reaktion auf die täglichen israelischen Verbrechen gegen die Palästinenser", hieß es.

Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert kündigte entschlossene Schritte gegen Extremisten an. Israel habe eine längere Phase der Ruhe genossen, die sich aber als trügerisch erwiesen habe, sagte Olmert. In letzter Zeit hätten israelische Sicherheitskräfte mehrere geplante Anschläge vereitelt.

Die US-Regierung kritisierte die Hamas-Regierung scharf. "Die Last der Verantwortung zur Verhinderung von solchen Terroranschlägen liegt bei der palästinensischen Regierung", hieß es in einer Erklärung des Weißen Hauses. Damit würden die Hoffnungen der Palästinenser auf einen eigenen Staat unterminiert. Die USA verurteilten palästinensische Terrorgruppen "einschließlich Hamas", die solche "barbarischen Aktionen" duldeten und entschuldigten. Auch die deutsche EU-Ratspräsidentschaft verurteilte den Anschlag auf das Schärfste. Dies sei offensichtlich ein Versuch, die Hoffnungen auf Fortschritte im israelisch-palästinensischen Verhältnis zunichte zu machen, sagte der stellvertretende Sprecher des Auswärtigen Amtes, Jens Plötner. Es dürfe nicht zugelassen werden, dass die Bemühungen um einen Friedensprozess von Extremisten torpediert werden.