BERLIN. Als Konsequenz aus der Bedrohung des Uno-Marine-Verbandes durch die israelische Luftwaffe vor der libanesischen Küste soll die militärische Kommunikation verbessert werden. Das teilte die Bundesregierung gestern in Berlin mit. Um solche Zwischenfälle künftig auszuschließen, sollen Militärs im Einsatz mehr miteinander - etwa telefonisch - sprechen, erklärten Vize-Regierungssprecher Thomas Steg und der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Thomas Raabe.

In den vergangenen Tagen hatten sich drei Zwischenfälle zwischen israelischen Kampffliegern und der Deutschen Marine ereignet. Dabei sollen nach Angaben des Verteidigungsministeriums auch Schüsse gefallen sein. Israels Regierungschef Ehud Olmert bedauerte die Vorfälle in einem Telefongespräch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) hält das Verhältnis zu Israel nach der Entschuldigung für ungetrübt. "Für uns ist der Fall erledigt", sagte er in Jerusalem.

Raabe wies die Äußerung des israelischen Botschafters Schimon Stein im "ARD-Morgenmagazin" zurück, es sei definitiv nicht geschossen worden. Das Ministerium habe keinen Grund, von seiner Darstellung abzugehen, sagte Raabe. Stein betonte: "Ein solcher Zwischenfall wird nicht wieder vorkommen." Jetzt soll die Lage nicht "überdramatisiert" werden. Der Marine-Verband im Rahmen des Uno-Einsatzes Unifil hat insgesamt rund 20 Schiffe aus sieben Nationen im Einsatz.

Im Streit über die Einsatzregeln der Deutschen Marine betonte Regierungssprecher Steg erneut, die Regeln seien nach dem Bundestagsbeschluss nicht mehr verändert worden. Die umstrittenen Formulierungen fänden sich in einem Papier der Fachebene über die technische Umsetzung des Mandats.