JERUSALEM. Dem israelischen Staatspräsidenten Mosche Katzav (60) droht eine Anklage wegen Vergewaltigung - und damit im Falle einer Verurteilung bis zu 16 Jahre Haft. Katzav sagte gestern seine Teilnahme an einer wichtigen Parlamentssitzung ab, nachdem die Polizei am Vortag nach Abschluss monatelanger detaillierter Ermittlungen eine Anklage wegen Vergewaltigung und anderer Vergehen empfohlen hatte. Gleich mehrere weibliche Angestellte werfen Katzav vor, er habe sie mit Drohungen und Gewalt sexuell gefügig gemacht. Der fünffache Vater und sechsfache Großvater hat wiederholt seine Unschuld beteuert. Eine Entscheidung der Staatsanwaltschaft über eine mögliche Anklage wird innerhalb eines Monats erwartet.