KABUL. In einer Flugblatt-, Plakat- und Mund-zu-Mund-Aktion haben Aufständische in Afghanistan Kopfgelder auf die dort stationierten deutschen Soldaten ausgesetzt. Nach Informationen des Abendblatts werden für die Tötung eines deutschen Offiziers 500 US-Dollar, für Unteroffiziere 300 US-Dollar und für Mannschaften jeweils 100 US-Dollar versprochen - Beträge, die in dem völlig zerrütteten Land am Hindukusch einen beträchtlichen Wert darstellen. Angeblich sollen mit dieser Aktion zum ersten Mal Belohnungen für Angriffe auf deutsche ISAF-Soldaten öffentlich direkt ausgesprochen worden sein.

Nach Auskunft des Sprechers des Verteidigungsministeriums, Thomas Raabe, hat es zu einem früheren Zeitpunkt schon Meldungen über derartige Kopfprämien gegeben. "Die Sicherheitslage hat sich verschärft. Wir tun alles, damit die Sicherheit unserer Soldaten gewährleistet ist. Es gilt für die Bundeswehr in Afghanistan bereits die höchste Sicherheitsstufe." Derzeit sind rund 2200 Deutsche am Hindukusch stationiert.