BERLIN. Die Botschaft in Richtung Teheran war unmißverständlich: Die Europäer seien es Leid, sich von den Mullahs an der Nase herumführen zu lassen. Nur eine Stunde brauchte die im Berliner Auswärtigen Amt versammelte "EU-Troika" gestern, um diese eindeutige Position zum Atomkonflikt mit dem Iran zu formulieren.

Noch diesen Monat soll der IAEO-Gouverneursrat in Wien zu einer Sondersitzung zusammenkommen, um per Resolution den Streit an den Uno-Sicherheitsrat zu überweisen. Ob die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit zustande kommt, hängt entscheidend von der Haltung Rußlands und Chinas ab. Mit beiden Atom- und Vetomächten wollen Europäer und Amerikaner Anfang der Woche in London die weitere Strategie abstimmen. Aus Moskau und Peking kamen erste Signale, daß man die UN-Anrufung nicht blockieren wolle. Aber zweifelhaft ist, ob die beiden wirtschaftlich eng mit Teheran kooperierenden Regierungen Sanktionsbeschlüssen im Sicherheitsrat zustimmen würden.

"Es geht jetzt darum, die Iraner wieder zur Vernunft zu bringen", sagte der Pariser Außenminister Philippe Douste-Blazy. Für den Londoner Amtskollegen Jack Straw gibt es "keinen anderen Ausweg". Und der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier meinte, Verhandlungen machten derzeit keinen Sinn mehr, es sei ein "toter Punkt" erreicht.