Für sein Gipfeldebüt erhielt US-Präsident Barack Obama viel Lob von seinen Amtskollegen, aber auch er selbst fand nur lobende Worte für seine eigene...

London. Für sein Gipfeldebüt erhielt US-Präsident Barack Obama viel Lob von seinen Amtskollegen, aber auch er selbst fand nur lobende Worte für seine eigene Rolle: Die USA hätten in London "Führungsstärke" bewiesen, sagte er. Das Abschlussdokument spiegele viele der amerikanischen Prioritäten im Kampf gegen die Weltwirtschaftskrise wider, so Obama. "Wir haben es gut gemacht", so der US-Präsident auf die Frage nach der US-Bewertung des Gipfels. Die Ergebnisse bezeichnete er als "historisch", "sehr produktiv" und als einen "Wendepunkt" in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise.

Entgegen der ursprünglichen Absichten seiner Regierung wurden in London keine neuen nationalen Konjunkturprogramme angestoßen. Alles in allem sei er zufrieden mit den Ergebnissen. "Aber dies ist nicht genug", sagte Obama. Noch müssten viele Probleme besonders im Finanzsektor gelöst werden.

Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy lobte Obama als sehr offen und kompromissbereit. Vom Ergebnis zeigte sich Sarkozy begeistert. "Wir haben eine neue Seite aufgeschlagen", sagte er. "Wir hätten nie gedacht, ein solch großes Übereinkommen zu erzielen. Auch der britische Premier Gordon Brown war zufrieden. "Heute ist der Tag, an dem die Welt zusammenkam, um gegen die globale Rezession zurückzuschlagen, nicht mit Worten, sondern mit einem Plan für eine weltweite Erholung und Reform", sagte er. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach von einem "Sieg für die globale Zusammenarbeit". "Es ist auch ein Sieg der Vernunft, dass sich Dinge, die uns in die Krise gestürzt haben, so nicht wiederholen", so Merkel. Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) hob besonders die Beschlüsse im Kampf gegen die Steueroasen hervor, die lange in der Konferenz umstritten waren. Noch vor einem Jahr hätte er es nicht für möglich gehalten, dass eine solche Liste zugänglich gemacht werden könnte.

Auch die Vereinten Nationen (Uno) begrüßten die Ergebnisse. Allerdings sei von zentraler Bedeutung, dass die armen Staaten das ihnen versprochene Geld tatsächlich erhielten, erklärte Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon.