Ein US-Amphibienfahrzeug stieß zwischen der Arabischen Halbinsel und Iran mit dem 110 Meter langen U-Boot “USS Hartford“ zusammen. 95 000 Liter Schiffsdiesel flossen ins Meer. Unfall ereignete sich an der für den Ölhandel strategisch wichtigen Meerenge. Der Zusammenstoß ließ den Rohölpreis vom Minus ins Plus drehen.

Manama. Beim Zusammenstoß eines atomgetriebenen U-Boots mit einem Amphibienboot der US-Marine in der Straße von Hormus sind 15 Menschen leicht verletzt worden. Die Kollision des U-Boots "USS Hartford" mit dem Amphibienfahrzeug "USS New Orleans" habe sich am Freitag um Mitternacht Ortszeit ereignet, erklärte die in Bahrain ansässige Kommandantur. Bei den Verletzten handelte es sich um Besatzungsmitglieder des U-Bootes, auf der "New Orleans" kam niemand zu Schaden. Die Schiffe seien routinemäßig unterwegs gewesen.

Durch den Zusammenstoß entstand an der "New Orleans" ein Leck auf Höhe der Treibstofftanks, durch das rund 95 000 Liter Schiffsdiesel ins Meer flossen, hieß es weiter. Die Schiffe hätten sich nach dem Vorfall aus eigener Kraft fortbewegen können. Das Ausmaß der Schäden werde überprüft.

Die atomgetriebene "Hartford" ist 110 Meter lang und rund 6900 Tonnen schwer, an Bord sind zwölf Offiziere und 116 Matrosen. Die gut 208 Meter lange "New Orleans" hat 361 Mann an Bord, 28 davon Offiziere. Der atomare Antriebssystem des U-Boots sei unbeschädigt.

Vor ein paar Monaten hätte ein solcher Zwischenfall den Ölpreis noch nach oben katapultiert, sagten Händler. Angesichts der weltweiten Rezession betrug der Anstieg in London lediglich 50 Cent auf 51,17 Dollar und in New York 39 Cent auf 52,0 Dollar.

Die Straße von Hormus, die zwischen Oman auf der Arabischen Halbinsel und dem Iran liegt, ist eine strategisch wichtige Schifffahrtsroute. Rund 40 Prozent der weltweiten Ölproduktion werden auf diesem Weg verschifft. Sie wurde durch den Unfall nicht blockiert.

US-Marinesprecher Nate Christensen teilte mit, beide Schiffe seien auf dem Weg zu ihren Stützpunkten gewesen. Der Zusammenstoß sei in der Nacht gegen 01.00 Uhr Ortszeit erfolgt. Die "Hartford" sei untergetaucht gewesen. Die 5. US-Flotte ist in Bahrain stationiert.

Ein Marine-Experte, Loren Thompson vom amerikanischen Lexington-Institut, sagte, der Unfall werde mit Sicherheit zur Suspendierung von Offizieren führen. "Diese Art Unfälle ist so ungewöhnlich, dass man sicher sein kann, dass einer der Kapitäne einen größeren Fehler gemacht hat", sagte er.