Kleine Fehler ja, aber prinzipiell ist George W. Bush mit seinen beiden Amtszeiten zufrieden.

Washington. Entspannt, humorig und ohne jede Spur von Reue hat US-Präsident George W. Bush gestern von den Journalisten im Weißen Haus Abschied genommen. Zwar wurde die letzte Pressekonferenz seiner achtjährigen Amtszeit immer wieder von Lachen und ironischen Anspielungen unterbrochen, doch hatte der scheidende Bush auch ein ernstes Anliegen - die Warnung vor dem Terrorismus. "Es gibt weiterhin einen Feind dort draußen, der Amerika erneut angreifen will." Dies sei auch eine der größten Herausforderungen für seinen Nachfolger Barack Obama.

Erneut räumte Bush Fehler und Irrtümer nicht zuletzt in Sachen Irakkrieg ein. Er gab zu, es sei nicht klug gewesen, nach dem Einmarsch im Irak im Frühjahr 2003 zu schnell das Ende der Hauptkampfhandlungen angekündigt zu haben. Sein markiger Auftritt damals auf dem Flugzeugträger "USS Abraham Lincoln" vor der vollmundigen Aufschrift "Auftrag erfüllt": "Das war ein Fehler." Die Misshandlungen durch US-Soldaten im irakischen Abu-Ghraib-Gefängnis, die damals die ganze Welt erschütterten, nannte er "eine Enttäuschung". Beim Hurrikan "Katrina" wäre vielleicht sein rascher Besuch besser gewesen. Und überhaupt, fügte Bush mit feinem Lächeln hinzu, "meine Rhetorik" sei manchmal nicht gerade gelungen gewesen.

Doch deutlich wurde auch: George W. Bush, der 43. Präsident der USA, der dem Land zwei Kriege und die schwerste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten hinterlässt, bereut nichts: "Wenn ich nach Texas zurückgehe und dort in den Spiegel schaue, bin ich stolz auf das, was ich sehe."