Im Energiestreit zwischen Russland und der Ukraine zeichnet sich auch nach den jüngsten positiven Signalen vorerst weiter keine Wiederaufnahme der Gaslieferungen an den Westen ab...

Moskau. Im Energiestreit zwischen Russland und der Ukraine zeichnet sich auch nach den jüngsten positiven Signalen vorerst weiter keine Wiederaufnahme der Gaslieferungen an den Westen ab. Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin sagte bei einem Treffen mit dem amtierenden EU-Ratspräsidenten, Tschechiens Regierungschef Mirek Topolanek, am Samstag bei Moskau, die Ukraine habe die Krise zuletzt weiter vertieft. Noch am Vortag hatte die EU-Kommission eine Einigung mit den Konfliktparteien im Gasstreit verkündet.

Topolanek reiste mit einem von der Ukraine abgesegneten Entwurf für ein offizielles Mandat der internationalen Gas-Kontrolleure nach Moskau. Russland fordert ein entsprechendes Dokument, das die Überprüfung des Gastransports in Richtung EU legitimieren soll.

Nach Informationen aus der EU-Delegation in Moskau legte Topolanek Putin den mittlerweile fünften Entwurf für ein Mandat vor. Kiew und Moskau hatten zuvor unter anderem über die Beteiligung von Experten aus dem jeweils anderen Land gestritten. Diplomaten zufolge seien die Meinungsverschiedenheiten mündlich ausgeräumt. Bislang habe aber weder Russland noch die Ukraine das Dokument unterzeichnet. Im Detail gehe es um die Festlegung, wer, wo und wie lange den Gastransport von Russland über die Ukraine in Richtung Westen überprüfen dürfe.

Topolanek teilte in Moskau mit, er werde 2so lange in der Region bleiben, bis das Gas wieder fließt". Seit Mittwoch kommt kein Gas mehr über die Hauptroute in Richtung Westen an. Moskau und Kiew geben sich gegenseitig die Schuld für die Blockade. Unter der schwersten Gas-Versorgungskrise in der Geschichte der russischen Gasexporte leiden hunderttausende Menschen vor allem in Südosteuropa.