US-Vizepräsident Joe Biden hat die Nato-Verbündeten aufgefordert, im Kampf gegen den Terror und die radikalislamischen Taliban nicht nachzulassen.

Brüssel. US-Vizepräsident Joe Biden hat die Nato-Verbündeten aufgefordert, im Kampf gegen den Terror und die radikalislamischen Taliban nicht nachzulassen. Nach einem Besuch der Nato-Zentrale in Brüssel versicherte er gestern, die USA wollten die Ansichten der Europäer zum weiteren Vorgehen in Afghanistan stärker berücksichtigen. Er sprach von "einem unglaublichen Maß an Übereinstimmung" im Kreis der Verbündeten. Gleichzeitig forderte Biden ein Umdenken beim Umgang mit den Taliban. Ebenso wie US-Präsident Obama sei er nicht überzeugt, dass alle Taliban Terroristen seien. "Die Mühe lohnt, herauszufinden, ob es jene gibt, die bereit sind, an einem sicheren und stabilen afghanischen Staat mitzuwirken." Die von Obama angeordnete Überprüfung der Afghanistan-Politik gehe von zwei Prinzipien aus: "Wir brauchen klare und erreichbare Ziele, und wir müssen an Afghanistan und Pakistan gleichzeitig denken. Erfolg im einen Land erfordert Fortschritte im anderen."

Unklarheit herrscht weiter in der Frage nach einem Nachfolger für Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer. Der dänische Regierungschef Anders Fogh Rasmussen (56) sowie Polens Außenminister Radoslaw Sikorski (46) gelten beide als aussichtsreiche Kandidaten. De Hoop Scheffers fünfjährige Amtszeit läuft im Juli aus.