Bei einem Terrorangriff auf die Kricket-Nationalmannschaft von Sri Lanka sind in der ostpakistanischen Stadt Lahore sieben Menschen ums Leben gekommen. Der Angriff hat wegen der großen Beliebtheit Krickets in Südasien hohe Symbolkraft und ist vergleichbar mit einem Terroranschlag auf eine Fußball- Nationalmannschaft in Europa.

Lahore. Bei einer spektakulären Terrorattacke auf das sri-lankische Kricket-Team in der ostpakistanischen Stadt Lahore sind mindestens sieben Menschen getötet worden. Sechs Polizisten hätten ihr Leben gegeben, um die srilankischen Spieler zu beschützen, sagte Lahores Polizeichef Haji Habibur Rehman. Auch ein Zivilist kam ums Leben.

Der Anschlag ereignete sich nach Polizeiangaben an einem Verkehrskreisel rund 100 Meter von dem Gaddafi-Stadion entfernt, wo das Team aus Sri Lanka in einem Freundschaftsspiel gegen die pakistanische Nationalmannschaft antreten sollte. Die mindestens zwölf Personen zählenden Angreifer, die mit Gewehren, Granaten und Raketenwerfer bewaffnet waren, eröffneten das Feuer auf den Fahrzeugkonvoi und lieferten sich ein 15-minütiges Gefecht mit der Polizeieskorte. Fernsehaufnahmen zeigen, wie mehrere Bewaffneten wild um sich schießen und sich vom Ort des Überfalls zurückziehen. Im Hintergrund sind mehrere beschädigte Autos zu sehen. Der Angriff hat hohe Symbolkraft: In Südasien sind Kricket-Teams so bedeutend wie Fußball-Nationalmannschaften in Europa.

Nach dem Angriff entschärften pakistanische Einsatzkräfte zwei in der Nähe versteckte Autobomben. Die Polizei gab an, zudem ein Versteck mit Granaten, Sprengstoff und einer Pistole entdeckt zu haben. Polizeichef Rehman, sagte, bei den Angreifern habe es sich um "gut ausgebildete Terroristen" gehandelt. Der Gouverneur der Provinz Pendjab, Salman Taseer, sagte: "Das war ein geplanter terroristischer Angriff." Über die Identität der Täter und mögliche Hintergründe schwiegen sich offizielle Stellen aus. Beobachter vermuten hinter der Tat islamische Extremisten oder tamilische Rebellen.

Sri Lankas Präsident Mahinda Rajapakse verurteilte den "feigen Terrorangriff" auf die Kricket- Nationalmannschaft. Die Sportler seien als "Botschafter des guten Willens" nach Pakistan gereist. Sri Lankas Außenminister Rihita Bogollegama machte sich nach Bekanntwerden des Anschlags auf den Weg nach Pakistan.

Aus Angst vor Terroranschlägen haben viele ausländische Mannschaften in den vergangenen Jahren ihre Spiele in Pakistan abgesagt.