Die Polizei hat fünf mutmaßliche Terroristen festgenommen: drei Männer und zwei Frauen. Mit Bildern zum Anschlag

Kairo. Nach dem Anschlag auf westliche Touristen in Kairo hat die Polizei fünf mutmaßliche Terroristen festgenommen: drei Männer und zwei Frauen. Aus Sicherheitskreisen in der ägyptischen Hauptstadt verlautete, man habe die Haupttäter gefasst, fahnde aber noch nach mehreren Hintermännern, die der Polizei namentlich bekannt seien. Von den insgesamt 25 Verletzten, darunter zahlreiche Franzosen, konnten nach Angaben von Ärzten inzwischen 20 das Krankenhaus wieder verlassen. Zu ihnen zählte auch ein 56 Jahre alter Deutscher aus Hessen.

Hinweise auf mögliche Kontakte der mutmaßlichen Angreifer zu internationalen Terrorgruppen gibt es bislang nicht. Das Auswärtige Amt hat seine Hinweise für Ägypten aktualisiert, spricht aber keine Reisewarnung aus. Bei der Explosion einer Bombe am Khan-al-Khalili-Basar in Kairo war eine 17 Jahre alte Französin, die mit einer Jugendgruppe unterwegs war, getötet worden.

Mehrere Augenzeugen berichteten Reportern, die Bombe sei in einer schwarzen Plastiktüte aus einem Fenster im 4. Stockwerk einer angrenzenden Pension geworfen worden. Aus dem Gebäude seien direkt nach der Explosion zwei Männer gerannt, von denen einer ein langes ägyptisches Gewand getragen habe. Das Innenministerium widersprach dieser Darstellung. Nach offiziellen Angaben war der Sprengsatz unter einer Sitzgelegenheit aus Stein versteckt worden. Eine zweite Bombe, die in der Nähe platziert wurde, soll von der Polizei entschärft worden sein. Die Polizei teilte mit, der Sprengstoff sei aus Schwarzpulver und Nägeln hergestellt worden.

Die Nato verurteilte den "feigen und sinnlosen Anschlag". Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer sagte in Brüssel, die Nato werde ihre Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus mit Ägypten und den anderen Mittelmeeranrainerstaaten fortsetzen. Der Anschlag erinnerte an eine Terrorserie in Kairo im April 2005. Damals hatte sich in demselben Basar zuerst ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt, der drei Ausländer mit in den Tod riss. Gut drei Wochen später verletzte ein weiterer Selbstmordattentäter, der sich von einer Brücke stürzte, sieben ausländische Touristen.