Die Bombe detonierte vor der Hussein-Moschee im Markt Khan al-Khalili, der bei Touristen und Einheimischen beliebt ist. Mindestens 16 Menschen wurden bei dem Anschlag verletzt, darunter auch ein Deutscher. Bilder zum Anschlag.

Kairo. Mohammed Abdel Asim war erschüttert. "Wir dachten, Ägypten wäre das einzige Land, das vor Anschlägen sicher wäre", sagte der gläubige Mann. Er hat die Katastrophe miterlebt. Eine Französin starb, als gestern Abend in einem historischen Viertel von Kairo eine Bombe explodierte.

Mindestens 16 Menschen wurden bei dem Anschlag verletzt, darunter ein Deutscher, neun Franzosen, drei Saudi-Araber und drei Ägypter. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts sagte in Berlin, dass die Botschaft in der ägyptischen Hauptstadt eingeschaltet sei und sich um Aufklärung bemühe.

Die Bombe detonierte vor der Hussein-Moschee im Markt Khan al-Khalili, der bei Touristen und Einheimischen beliebt ist. Dort werden unter anderem Souvenirs und Schmuck verkauft. Auf dem Marmorboden vor der Moschee waren Blutspuren zu sehen.

Die Bombe explodierte nach Angaben der Sicherheitskräfte direkt vor einem Cafe in der Nähe der Moschee und ließ Steine und Marmor durch die Luft fliegen, wodurch Passanten verletzt wurden.

Das Gebiet wurde von der Polizei abgeriegelt, die Moschee evakuiert. Sprengstoffhunde suchten die Gegend ab. Kurze Zeit später war eine zweite Explosion zu hören, es gab aber offenbar keine weiteren Verletzten.

"Ich habe gebetet, dann gab es einen großen Knall", sagte Mohammed Abdel Asim. "Die Leute bekamen Panik und flüchteten. Dann hat die Polizei den Haupteingang abgeriegelt und alle durch den Hintereingang evakuiert", sagte der 56-Jährige.

Es war zunächst unklar, wer hinter dem Anschlag steckte und ob er den Touristen galt. Islamistische Extremisten haben der Tourismusbranche in Ägypten immer wieder mit Bombenanschlägen und Schießereien zugesetzt. Der Basar Khan al-Khalili war zuletzt 2005 Ziel eines Anschlags. Damals starben zwei Französinnen. Zuletzt gab es 2005 auf der Sinai-Halbinsel einen Anschlag: Im Badeort Scharm al-Scheich wurden damals 60 Menschen getötet.