Der frühere US-Präsident Bill Clinton ist zuversichtlich, dass die USA und die Welt die derzeitige Wirtschafts- und Finanzkrise bewältigen werden.

Davos. Der frühere US-Präsident Bill Clinton ist zuversichtlich, dass die USA und die Welt die derzeitige Wirtschafts- und Finanzkrise bewältigen werden. "Wir werden es überleben", sagte Clinton gestern auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Allerdings sei dazu eine enge internationale Zusammenarbeit nötig, wie sie bereits der chinesische Regierungschef Wen Jiabao und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin gefordert hatten. "Eine Scheidung ist nicht drin, wir können uns nicht trennen", sagte der ehemalige US-Präsident, dessen Frau Hillary jetzt des Außenministerin ist. Clinton gab zu, dass die USA die Krise ausgelöst haben. An ihrer Bewältigung müsse aber weltweit gearbeitet werden. "Wenn wir es hinter uns haben, werden wir ein Finanzsystem des 21. Jahrhunderts haben, das altmodisch wirken wird", sagte Clinton. Die Wirtschaft werde "modern, aber herkömmlich geleitet sein". Dazu müssten die USA und damit Obama die Federführung vorgeben. Derzeit sei zwar nicht die Zeit für Welthandelsabkommen. Aber die USA könnten die Ausgaben und Pläne Obamas nur finanzieren,"wenn andere unsere Staatsanleihen kaufen". Dies sei etwa ohne die Unterstützung Chinas nicht zu schaffen. "Wir müssen handeln. Pessimismus ist eine Ausrede, nichts zu tun", rief Clinton den Führungskräften aus Wirtschaft und Politik zu, die bis Sonntag in Davos tagen. Heute wird Bundeskanzlerin Angela Merkel erwartet.

Dem Euro droht in der derzeitigen Krise nach Einschätzung des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) keine Gefahr. "Ich sehe den Euro überhaupt nicht auf dem Spiel stehen", sagte Trichet.