Der Papst ist für Gläubige und die es werden wollen die letzte Instanz in Sachen Sünde und Vergebung: der Stellvertreter Gottes auf Erden. Nicht die „Bunte“, nicht Oliver Geissen bei RTL, nicht Kerner im ZDF bieten die Foren, wo Verfehlungen gebeichtet werden, wo man armen Sündern mit Echtheitszertifikat vergibt. Hier geht's zu den Bildern der Päpste und ihren Sündern.

Hamburg/Vatikanstadt. Für die, die menschlich in der Familie, im Beruf oder verbrecherisch die zehn Gebote verletzt haben, ist eine Audienz beim Papst eine Reinigung von Schuld. Das weiß auch Horst Seehofer, der am Donnerstag Benedikt XVI. in Rom aufsuchen durfte. Seine Sünde: ein klitzekleiner, unbedeutender Ehebruch. Geht eigentlich nur seine Frau und ihn und die andere was an. Wäre übrigens selbst dem Papst nicht aufgefallen, hätte es nicht in der "Bunten" gestanden.

Seehofer steht in großer Tradition. Abendblatt.de hat eine Galerie prominenter, armer oder reuiger Sünder zusammengestellt, die es in sich hat. Weltmeister sind dabei, der eine oder andere Bundeskanzler oder Minister und Ex und eine Gräfin, die aus dem weißen Sport kommt.

Seehofer bezeichnete die Audienz als sehr bewegend. Wenn ein Katholik nach Rom komme, sei das "ein Stück Pilgerreise". Er wurde begleitet von seiner Frau Karin, Europaministerin Emilia Müller (CSU) sowie dem Internisten Conrad Pfafferott, der Seehofers lebensgefährliche Herzmuskelerkrankung im Jahr 2002 behandelt hatte. "Er ist mein Lebensretter", sagte Seehofer. Als Geschenk überbrachte Seehofer einen Spendenscheck über 2500 Euro und ein Koriandermischbrot aus der Bäckerei im oberbayerischen Rimsting, in der die Mutter des Papstes ihre Kindheit und Jugend verbrachte.