Helfen jetzt die Türken den USA? Washington bat Ankara um die Entsendung von Truppen.

Istanbul/Washington. Angesichts anhaltender Guerilla-Angriffe im Irak haben die USA die Türkei um Militärhilfe gebeten. Wie die türkische Zeitung "Hürriyet" unter Berufung auf Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan berichtete, sei mit einer Entscheidung über einen Einsatz von rund 5000 Soldaten bis Ende dieses Monats zu rechnen. Einer Entsendung müsste das türkische Parlament zustimmen. Vor dem Irak-Krieg hatte es eine türkisch-amerikanische Krise gegeben, weil das Parlament in Ankara den USA den Aufbau einer Nordfront vom türkischen Gebiet aus nicht erlaubt hatte. Unterdessen lehnte auch Pakistan die amerikanische Bitte um Entsendung von Truppen in den Irak ohne internationales Mandat ab - zuvor hatten bereits Indien, Deutschland und Frankreich Nein gesagt. Im Irak reißt die Serie von Angriffen auf die Besatzungsarmee nicht ab. Ein US-Soldat und ein irakischer Übersetzer wurden im Norden von Bagdad getötet und drei weitere Soldaten verletzt, als ihr Fahrzeug von einer Bombe zerstört wurde. Zusätzlich schossen die unbekannten Attentäter mit Kleinfeuerwaffen. Wie das US-Militärkommando in Bagdad weiter mitteilte, wurden zudem zwei US-Soldaten bei einer Attacke in Ramadi, westlich von Bagdad, verletzt. Der stellvertretende US-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz hat indessen Hoffnungen auf eine schnelle Linderung der wirtschaftlichen Not der Iraker gedämpft. "Obwohl wir zu vielen Dingen fähig sind, sind wir keine Götter", sagte Wolfowitz bei einem Besuch in der nordirakischen Stadt Mossul.