Washington. Das US-Verteidigungsministerium will seinen Geheimdienst DIA (Defense Intelligence Agency) weltweit ausbauen. Der Grund ist nach einem Bericht der "Los Angeles Times" die Unzufriedenheit von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld mit der CIA, dem größten US-Spionage-Netzwerk. Der Pentagon-Chef hatte seit den Terror-Anschlägen des 11. September 2001 die CIA immer wieder kritisiert, dass sie zu wenig militärische Informationen liefern würden. So war es während des Einmarsches der US-Truppen in Afghanistan zu mehreren hitzigen Debatten zwischen CIA-Chef George Tenet und Rumsfeld gekommen, da nicht genug US-Spione mit afghanischen Sprach- und Landeskenntnissen eingesetzt werden konnten. Hinter vorgehaltener Hand hatte Rumsfeld behauptet, dass das einer der Gründe sei, warum Osama bin Laden bisher nicht gefasst werden konnte. Nun plant das Pentagon die Zusammenstellung eines Spionageteams, das sein Hauptaugenmerk auf die Beschaffung von Informationen über Terror-Organisationen und militärische Ziele legen soll. Nach Auskunft aus Pentagonkreisen sollen die DIA-Spione, ebenso wie die der CIA, verdeckt arbeiten und weltweit eingesetzt werden. Rumsfeld hofft, künftig eine mehrere Hundert Mann starke Elitetruppe von Militärspionen zur Verfügung zu haben. "Das Pentagon will seine eigenen Leute an den weltweiten Brennpunkten haben", erklärte Richard Haver, ein Assistent von Rumsfeld.