Peking. Nordkorea verliert nun offenbar auch noch die Unterstützung seiner beiden letzten politischen Verbündeten, Peking und Moskau. Beide kündigten an, sich mit Südkoreas Staatschef Lee Myung-bak über eine internationale Reaktion zu dem kriegerischen Akt Nordkoreas beraten zu wollen, den Südkorea auch auf die Tagesordnung des Weltsicherheitsrates setzen will.

Amerikas Außenministerin Hillary Clinton fährt heute nach Seoul. Chinas Premier Wen Jiabao werde am Freitag folgen, sagte Clinton. Sie sprach in Peking zum Abschluss des zweitägigen US-China-Dialogs, der von der Koreakrise überschattet wurde. "Wir wollen beide zusammenarbeiten, um auf die nordkoreanische Provokation eine Antwort zu finden" sagte sie, verriet aber keine Details oder ob sie sich über Sanktionen einig sind.

"Ich werde mich mit Premier Wen in den kommenden Tagen weiter besprechen", sagte Clinton lediglich. An anderer Stelle erklärte sie, dass "die USA und China die Bewahrung von Sicherheit und Frieden als gemeinsame Verantwortung" ansähen. Gestern hatte Peking schon seinen Chefunterhändler nach Seoul zur Vorbereitung der Reise von Premier Wen geschickt. Auch Russlands Staatspräsident Dmitri Medwedew sagte dem südkoreanischen Staatschef Lee Unterstützung für Strafmaßnahmen gegen Nordkorea zu.