Der Berliner Film-Finanzier David Groenewold soll Christian Wulff ein Hotel-Upgrade bei einem Oktoberfest-Besuch in München bezahlt haben.

Hamburg/Berlin. Kein Tag vergeht, an dem nicht ein weiteres schmutziges Detail zur Affäre von Bundespräsident Christian Wulff an die Öffentlichkeit dringt. Neuen Medienberichten zufolge gibt es nun neue Vorwürfe gegen den Landesvater. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel“ vorabberichtet, habe sich Christian Wulff in seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident mit seiner Frau Bettina von dem Berliner Film-Finanzier David Groenewold zum Münchner Oktoberfest einladen lassen. Die Rechnung aus dem Hotel, die Groenewold beglichen habe, liegt dem Magazin vor. Dieser habe damit nach eigener Aussage auch einen Teil der Kosten für die Unterbringung des Ehepaares Wulff übernommen.

Laut Groenewold ging es dabei um den Differenzbetrag zwischen dem, was Wulff bezahlt habe und was das Zimmer tatsächlich gekostet habe.

Wulffs Anwalt sagte dem Magazin dazu, sein Mandant habe eine eigene Hotelrechnung bekommen. Was dort aufgeführt worden sei, habe Wulff beglichen und hinterher "gegenüber der Staatskanzlei und der niedersächsischen CDU abgerechnet“. Grund dafür sei gewesen, das Wulff noch weitere Termine in München gehabt habe, sowohl im Amt als auch für die Partei.

Wulffs Anwalt verspricht Offenheit - neue Affäre

Laut "Bild am Sonntag“ ging es bei den Hotelkosten um ein Upgrade für eine Luxussuite im Hotel "Bayerischer Hof“. Groenewolds Anwalt sagte dem Blatt: "Mein Mandant hat dafür, dass Herr Wulff eine bessere Zimmerkategorie erhält, 200 Euro pro Übernachtung bezahlt. Es waren insgesamt zwei Nächte, also 400 Euro.“ Von der Übernahme der Kosten habe Wulff jedoch nichts gewusst. Anlass sei gewesen, dass Wulff überraschend mit Frau und Kind angereist sei. Daraufhin habe Groenewold einen Zimmertausch veranlasst, so dass Wulff das größere Zimmer erhielt.

Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ berichtete zudem von Hinweisen, wonach journalistische Recherchen Wulff veranlasst haben sollen, sein Darlehen bei der BW-Bank mit günstigen Konditionen umzuwandeln. Sowohl die Bank als auch Wulff hatten angegeben, sie hätten am 25. November 2011 telefonisch vereinbart, sein "rollierendes Geldmarktdarlehen“ in einen Hypothekenkredit mit deutlich höheren Zinsen umzuwandeln. Am selben Tag habe Wulffs damaliger Sprecher Olaf Glaeseker in der Chefredaktion der "Bild“-Zeitung angerufen, um sich im Namen Wulffs über Recherchen in der Nachbarschaft von Wulffs Haus in Großburgwedel zu beschweren, hieß es in dem Vorabbericht. (abendblatt.de/rtr)